Häufige Fragen

Ja! - lautet die eindeutige Antwort. Auf den ersten Blick orientieren sich die klassische Tiermedizin und die TCM an sehr unterschiedlichen Philosophien. Während die westliche “Schulmedizin” zum Beispiel zur Heilung von Erkrankungen die Bekämpfung und Beseitigung von Parasiten, Bakterien und Viren zum Ziel setzt, wird in der TCM das Wiederherstellen des Gleichgewichtes im Körper angestrebt, um so die Selbstheilungstendenzen im Körper zu stärken. Dennoch schließen sich diese beiden Medizinrichtungen keinesfalls aus! Sie können sich sogar hervorragend ergänzen! So kann die TCM und die Akupunktur häufig auch parallel zur laufenden schulmedizinischen Behandlung angewendet werden.

Die Kernvorstellung in der TCM besagt, dass in einem gesunden Körper die Körperenergie, chinesisch „Qi“, frei fließen kann und alle Körperfunktionen und Psyche miteinander verbindet und reguliert.  Das Qi fließt dabei über die Meridiane- Energieleitbahnen, ähnlich einem komplexen Straßensystem mit Haupt- und Nebenstraßen. An den Kreuzungspunkten liegen die bekannten Akupunkturpunkte, über die der freie Energiefluss geregelt und somit Blockaden gelöst werden können, um die innere Balance wieder herzustellen. Mittlerweile konnte wissenschaftlich belegt werden, wie und warum Akupunktur hilft. So wurden in Studien z.Bsp körpereigene schmerzstillende Substanzen nachgewiesen, die durch Stimulation bestimmter Akupunkturpunkte freigesetzt werden.

Solange der Körper die Fähigkeit zur Regulation noch nicht vollständig verloren hat, können durch Akupunktur die körpereigenen Regulationsmechanismen aktiviert und unterstütz werden, um in den Zustand des Gleichgewichtes, also Gesundheit, zurück zu kehren. In Fällen von massiver Gewebezerstörung und Funktionsverlust (irreversible Gewebeschädigung, Tumore, …) wird die Akupunktur palliativ angewendet, um Folgeerscheinungen zu minimieren und somit die Lebensqualität zu verbessern.

Zu den wichtigsten und in meiner Praxis häufigsten Anwendungen gehören:

• Erkrankungen des Bewegungsapparates:
• Gangbildstörungen
• HD- Hüftdysplasie bei Junghunden, aber auch im Erwachsenenalter
• ED- Ellbogendysplasie
• Spondylosen der Wirbelsäule
• Cauda-Equina-Syndrom
• Arthrosen der Gelenke
• Bandscheibenvorfälle
• Zustände nach Operationen im Bewegungsapparat
• Inkontinenz
• Allergien
• Chronische Organstörungen (z.Bsp. Niereninsuffizienz, Leberfunktionsstörungen...)

Wichtige Voraussetzung für ein glückliches Leben ist Schmerzfreiheit, egal in welchem Alter!

Für die Akupunkturbehandlung werden sehr feine, spezielle Akupunkturnadeln verwendet, die um ein Vielfaches dünner sind, als die bekannten Injektionsnadeln. Dadurch ist der “Einstich” nahezu schmerzfrei. Durch das beim Menschen bekannte “De-Qi”-gefühl, kann es zu einem kurzfristigen Kribbeln an den entsprechenden Meridianen kommen. In der Regel tolerieren auch sehr ängstliche oder empfindliche Tiere die Behandlung erstaunlich gut und viele Patienten entspannen sich schon während der Behandlung deutlich sichtbar. In besonderen Fällen kann für die Stimulation der Akupunkturpunkte auch der Low-Level-Laser eingesetzt werden, eine absolut schmerzfreie Behandlung.

Beim ersten Termin wird zunächst eine intensive Anamnese (Vorbericht) durchgeführt und die Lebensumstände, Vorlieben (Wärme, Kälte, Schlafplatz...), Charakter (ängstlich, aggressiv,..) Vorerkrankungen, Kastrationen, genaue Angaben zur Fütterung, sowie aktuelle Beschwerden und Medikamente aufgenommen. Anschließend wird eine kurze schulmedizinische und eine gründliche Untersuchung nach den Regeln der TCM durchgeführt. Die erhobenen Befunde werden genau erklärt und der Therapieplan besprochen. In der Regel wird schon beim Erstbesuch mit der Behandlung begonnen. Für den Ersttermin sollten Sie circa 1 Stunde Zeit einplanen. Bei den Folgebehandlungen wird das Tier auf eingetretene Veränderungen untersucht und die Therapie entsprechend angepasst. Folgetermine dauern meist etwa 30 Minuten.

Abhängig von der Art der Erkrankung und je nach dem, wie lange die Krankheit schon besteht, werden unterschiedlich viele Behandlungseinheiten nötig sein, um eine Genesung oder Linderung zu erreichen. Häufig werden die Termine anfangs engmaschiger (1-2x pro Woche) angesetzt und im weiteren Verlauf die Abstände vergrößert. Bei bestimmten chronischen Erkrankungen kann es sinnvoll sein den Patienten in regelmäßigen Abständen (z.Bsp. alle 3 Monate) vorzustellen, bevor er wieder in eine ausgeprägte Dysregulation verfällt. Häufig werden unterstützend zur Akupunktur auch Kräutermischungen eingesetzt, die Sie Ihrem Tier für einen vorgegebenen Zeitraum daheim über das Futter verabreichen. Die von mir eingesetzten Kräuter unterliegen strengen Qualitätskontrollen.